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Hausstaubmilben

Sie sind mikroskopisch klein, doch sie haben es in sich: Hausstaubmilben sind einer der häufigsten Allergieauslöser in Wohnungen. Zehn bis 15 Prozent der Deutschen sind bereits auf diese Tierchen sensibilisiert. Die Folge sind nächtliche Hustenanfälle und Atemnot sowie eine verstopfte Nase nach dem Aufwachen. Mit dem Beginn der Heizperiode treten die Beschwerden jetzt besonders stark auf.

"Eine Hausstaubmilben-Allergie sollte nicht unterschätzt werden", warnt die Berliner Kinderärztin Dr. Susanne Lau von der Deutschen Gesellschaft für Allergie und klinische Immunologie (DGAI). Die Allergie kann ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) verschlimmern und sich zu einem Asthma bronchiale ausweiten. "Von den Kindern mit Asthma, die wir bei uns in der Universitätsklinik Charité untersucht haben, waren ca. 40 Prozent gegen Hausstaubmilben sensibilisiert", erläutert Dr. Lau.

Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere

Bei 25 Grad Celsius und rund 70 Prozent Luftfeuchtigkeit fühlen sie sich wohl. Im Bett finden sie daher ideale Lebensbedingungen vor: Es ist warm und durch den nächtlichen Schweiß feucht. Außerdem bieten Hautschupppen, von denen jeder Mensch pro Nacht bis zu einem Gramm verliert, genügend Nahrung, um Tausende der unliebsamen Untermieter zu ernähren: In einem Gramm Bettstaub leben bis zu 4.000 Milben. Aber auch in Polstermöbeln, Teppichen, Kissen, Plüschtieren und typischen Staubfängern wie Vorhängen oder offenen Bücherregalen halten sie sich gerne auf. Alarmierend ist eine Analyse der Stiftung Warentest. Demnach war fast die Hälfte der untersuchten Hausstaubproben sehr stark mit Hausstaubmilben-Allergenen belastet.


Was löst die Allergie aus?

Die eigentlichen Allergieauslöser sind Substanzen im Kot der Milben. Nach dem Austrocknen verbinden sich die Kotbällchen mit dem Hausstaub und werden, besonders in der Heizperiode, durch die Luftzirkulation kontinuierlich aufgewirbelt und inhaliert. Deshalb sind die Beschwerden im Herbst und im Winter besonders stark.


Strategie zur Vorbeugung

Nach Professor Thomas Fuchs, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA), ist ein "ökologisches Konzept", das zum Ziel hat, Allergene zu meiden die beste Strategie. Unnötige Staubfänger sollten in der Wohnung entfernt und die Fußböden häufig gesaugt oder gewischt werden. Häufiges Stoßlüften sorgt gerade in der kalten Jahreszeit dafür, dass die Feuchtigkeit aus der Wohnung entweicht und es für die Milben ungemütlich wird. Hausstaubmilben-Allergiker sollten auf ein kühles Schlafraumklima mit geringer Luftfeuchtigkeit achten. Spezielle allergendichte Bezüge für Kissen, Decken und Matratzen (Encasings) können außerdem helfen, die Beschwerden zu lindern. Um die Milbenbelastung im Bett zu reduzieren, sollte das gesamte Bettzeug regelmäßig bei 60 Grad Celsius gewaschen und die Matratze einmal jährlich gereinigt werden. Nicht waschbare Gegenstände kann man bei mindestens 60 Grad Celsius in den Wäschetrockner stecken oder - dies eignet sich beispielsweise gut für Kuscheltiere - in einer Plastiktüte verpackt 24 Stunden in die Tiefkühltruhe (-20 Grad Celsius) legen. Dadurch werden die Milben ebenfalls abgetötet.

"Bei Verdacht auf eine Hausstaubmilben-Allergie sollte auf jeden Fall ein allergologisch geschulter Facharzt aufgesucht werden. Er kann die genauen Ursachen der Beschwerden feststellen und die richtige Behandlung einleiten", rät Professor Fuchs. Zusätzlich zur Meidung der Allergieauslöser hat sich die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit molekular standardisierten Allergen-Präparaten als sehr erfolgreich erwiesen. Neun von zehn Allergikern kann mit dieser Behandlung geholfen werden.


Textquelle: Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) und Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI)
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