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Schwarzer Hautkrebs - Malignes Melanom

Eine gutartige Vermehrung von farbgebenden Zellen wird im Volksmund als Leberfleck bezeichnet. Im medizinischen Sprachgebrauch spricht man von "Nävuszellnävus". Leberflecken sind sehr häufig, die meisten Menschen haben zwischen 10 bis 40 an der Haut. Ein normaler Leberfleck ist rund oder oval, gleichmäßig begrenzt und von gleichmäßiger hell- bis dunkelbrauner Farbe.

Eine bösartige Vermehrung von farbgebenden Zellen wird als schwarzer Hautkrebs oder Melanom bezeichnet. Durch die unkontrollierte Vermehrung können die umliegenden Strukturen geschädigt werden. Wenn das Wachstum weiter geht, können Tumorzellen über das Lymph- und/oder Blutsystem andere Körperstellen erreichen und dort ebenfalls Gewebe in Mitleidenschaft ziehen. Diesen Vorgang nennt man Metastasierung.

Etwa 8000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an schwarzem Hautkrebs. Eine Ursache für diese Zunahme des schwarzen Hautkrebses liegt in der steigenden Belastung mit natürlichen und künstlichen (Solarien) Sonnenstrahlen. Besonders gefährdet sind hellhäutige Menschen, die sehr empfindlich auf Sonnenlicht reagieren und schnell einen Sonnenbrand bekommen, aber schlecht oder gar nicht bräunen.

Für folgende Menschen besteht ein erhöhtes Risiko an einem Melanom zu erkranken:
Das Melanom kann überall an Haut und Schleimhäuten entstehen. Bei Männern tritt es oft am Rücken, bei Frauen oft im Bereich der Oberarme auf. Melanome können aber auch an den Schleimhäuten und z. B. den Hirnhäuten entstehen. Am häufigsten sind hellhäutige Menschen betroffen, die ein schlechtes Bräunungsvermögen aufweisen.

Die ABCDE-Regel oder: Was weist auf ein Melanom hin?

Ein häufiges Zeichen eines Melanoms ist eine Größenzunahme oder eine Farbveränderung eines zuvor bestehenden Leberflecks. Es kann aber auch als eine neue pigmentierte Hautveränderung auftreten. Darauf sollte man achten:

A = Asymmetrie; die pigmentierte Hautveränderung ist in ihrer Form asymmetrisch

B = Begrenzung; es finden sich zungenförmige Ausläufer

C = Color (engl.=Farbe); die Hautveränderung ist ganz unterschiedlich pigmentiert, braun, schwarz, auch weiß, grau und rot werden beobachtet.

D = Durchmesser; es wird eine Größenzunahme beobachtet

E = Erhabenheit

Jede Hautveränderung, die sich verändert oder wächst, juckt oder blutet, ist verdächtig für die Entwicklung eines Melanoms und sollte untersucht werden. Schmerzen gehören nicht zu den typischen Beschwerden von Melanomen!

Die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen eines malignen Melanoms sind umso besser, je früher das Melanom erkannt wird.

Deswegen ist eine regelmäßige Selbstkontrolle von großer Bedeutung. Wenn eine Veränderung an der Haut oder an einem Leberflecken bemerkt wird, sollte diese unverzüglich einem Hautarzt gezeigt werden. Patienten, die bereits an einem Melanom operiert wurden, haben eine Wahrscheinlichkeit von 3-5% ein zweites Melanom zu entwickeln!

Wenn der Verdacht auf ein malignes Melanom besteht, wird die entsprechende Hautveränderung in örtlicher Betäubung herausgeschnitten und feingeweblich von einem Pathologen untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, wird die Eindringtiefe des Tumors in die Haut gemessen. Danach richtet sich die endgültige operative Versorgung. Es erfolgt eine Nachexzision, bei der ein unterschiedlich großer Gewebestreifen gesunder Haut um die erste Operationsstelle entfernt wird. Ganz anfängliche Melanome werden mit einem halben Zentimeter in die Umgebung nachoperiert, dünne mit 1 cm und dicke Melanome bis zu 3 cm. Auch dieses Gewebe wird feingeweblich auf Tumorzellen untersucht. In der Regel erfolgt die Nachoperation unter stationären Bedingungen.

Bei Risikopatienten (Melanomdicke größer als 1 mm) wird zusätzlich eine besondere Lymphknotenbiopsie, die Sentinel-Lymphknoten oder Wächterlymphknoten Biopsie durchgeführt. Bei dieser Methode wird eine radioaktiv markierte Flüssigkeit in die Umgebung des Melanoms in die Haut gespritzt. Der Lymphabfluss erfolgt nun in den ersten filternden Lymphknoten und dieser kann anhand einer Radioaktivitätsmessung nachgewiesen werden und nach zusätzlicher Markierung mit einem blauen Farbstoff operativ entfernt und feingeweblich untersucht werden. Lassen sich Melanomzellen im Schildwächterlymphknoten nachweisen, werden sämtliche Lymphknoten in dieser Region entfernt. Wenn keine Absiedlung stattgefunden hat, ist dieses ein gutes prognostisches Zeichen.

Nach der Diagnosestellung und der operativen Behandlung des Melanoms ist für viele Patienten keine weitere Therapie nötig. Alle 3 oder 6 Monate werden Kontrolluntersuchungen der Haut und Lymphknotenregionen empfohlen. Diese Tumornachsorge geschieht ambulant. Jeder Patienten mit einem malignen Melanom bekommt einen Tumornachsorgepass ausgehändigt werden.

Bei Ritskopatienten (mit einer Melanomdicke über 1,5 mm) wird zusätzlich eine (adjuvante) Immuntherapie mit Interferon empfohlen. Dabei wird Interferon alpha 3 x pro Woche unter die Haut gespritzt. Diese Behandlung wird über 18 Monate durchgeführt.

Sollten Sie weitere Fragen haben, sprechen Sie bitte Ihren Arzt an.
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